Peace and Reconciliation

Versöhnung nach dem 1. Weltkrieg

Der bekannte Theologe, Psychoanalytiker und Schriftsteller Eugen Drewermann war am 25. November zu Gast im Sauerland. Drewermann, Jahrgang 1940, stammt aus Bergkamen. Er wurde als Sohn eines Bergmanns geboren. Die Bombenangriffe der letzten Kriegsjahre ließen ihn früh Angst in der Welt der Erwachsenen erleben. Schon als 14-Jähriger las er die Schriften Albert Schweitzers, in denen er viele seiner späteren Kritikpunkte gegen die Amtskirche vorformuliert sah.

Vergebung und Versöhnung nach dem 1. Weltkrieg – Wege zur Menschlichkeit

Vor voll besetzten Rängen mahnte „Europas meistgelesener Theologe“ eindringlich zur Versöhnung. Nicht nur das, was er sagte, sondern auch die Art und Weise, wie er es sagte – rhetorisch ausgefeilt und geschliffen – fesselte von der ersten Minute an.
„Alles, was unmenschlich ist, wird im Krieg dekoriert,“ erklärte Drewermann, der als überzeugter Pazifist und Kriegsgegner auftrat. Ganz ohne Manuskript, akribisch genau und exakt fügte er die Puzzleteile, die letztlich zum Ersten Weltkrieg führten, zusammen. Messerscharf analysierend und kommentierend entwarf er das düstere Bild einer Zeit, die der festen Überzeugung war, dass sich die Größe eines Reiches auf dem Schlachtfeld zeigte. Vor- und Rückgriffe belegten, dass es immer so war und immer noch so ist. Nach dem Krieg habe das Wettrüsten sofort wieder begonnen – mit immer unmenschlicheren Waffen. Auch zu aktuellen Krisen bezog er Position. Mit Nachdruck – hier kamen der Glauben und die Nagelkreuzgemeinschaft ins Spiel – forderte der Theologe ein Ende des Gehorsams und des Duckmäusertums: Einzig Frieden sei der Weg.

Nagelkreuzgemeinschaft mit Informationstisch präsent

Britta Däumer und Stefan Schick aus dem Nagelkreuzzentrum Nordhelle nutzten die Veranstaltung um die Geschichte des Nagelkreuzes kurz zu skizzieren und mit einem Informationstisch präsent zu sein.

Peace and Reconciliation

2. Pforzheimer Versöhnungsnacht

Am 15. November hatte die Nagelkreuzarbeit in Pforzheim zur zweiten Pforzheimer Versöhnungsnacht die „Pforzheimerinnen und Pforzheimer jeglichen Alters, jeglicher Herkunft, jeglicher Nationalität und jeglicher Konfession“ eingeladen. Die Veranstaltung regte zum Mitdenken an, wie Frieden, Versöhnung und Bewahrung der Schöpfung konkret aussehen kann. Am darauf folgenden Sonntag, 16. November, hat ein gut besuchter Gottesdienst in Pforzheim-Huchenfeld daran erinnert, dass uns die Sehnsucht nach der himmlischen Heimat auch darin bestärken kann, immer wieder kleine Schritte der Feindesliebe zu versuchen.

St. Barbara: Die Festwoche geht zu Ende (6/6)

Wieder stand das Nagelkreuz auf dem Altar, diesmal aber wieder in St. Barbara, als sich zur vertrauten Zeit des Friedens- und Versöhnungsgebetes, also um 13 Uhr, außergewöhnlich viele Besucherinnen und Besucher im Altarraum versammelten. Nicht nur der Abschluss unserer Festwoche wurde damit einer besonderen Gestaltung festlich begangen, nein, es wurde auch des Jahrestages der Zerstörung Coventrys vor 74 Jahren – und damit der „Geburt“ der Nagelkreuzgemeinschaft – gedacht. Die in der Festwoche gesammelten und andere selbst formulierte Fürbitten bildeten einen Schwerpunkt der Andacht, eingeleitet von aktuellen Gedanken von Pfarrer Höck und abgeschlossen durch ein kraftvolles „Shalom chaverim“, das aus vielen Kehlen zur Klavierbegleitung noch einmal den Wunsch nach Frieden ganz laut werden ließ – ein stimmungsvoller Ausklang dieser Festwoche für Versöhnung und Frieden! (Text: Susanne Elsner / Bilder: Klaus Bachhuber & Walter Elsner)

Beiträge zur Nagelkreuzverleihung an St. Barbara:

Nagelkreuzverleihung (09.11.2014)
Vortrag zum Nagelkreuz (10.11.2014)
Kinder kommt zum Nagelkreuz (11.11.2014)
Theater „Blickwechsel“ Dachau (12.11.2014)
Nagelkreuz in der Bennokirche (13.11.2014)
Die Festwoche geht zu Ende (14.11.2014)

Bilder von der Nagelkreuzverleihung an St. Barbara:

St. Barbara: Nagelkreuz in der Bennokirche (5/6)

Es stand am Vorabend ja auch schon im Bannkreis von St. Benno, nämlich in Bennopolis,  nun aber hatte es erstmals in der Bennokirche selbst seinen Platz gefunden: auf dem Altar der Krypta stand das Nagelkreuz, in seinem Stein aus Flossenbürg. Es war so Mittelpunkt des allwöchentlichen Donnerstagabendgottesdienstes. Dieser wurde denn auch besonders gestaltet, nicht nur musikalisch durch den stimmlichen und Gitarre spielenden Einsatz zweier junger Frauen, die zusammen mit Herrn Wiener mit modernen Liedern die Feier umrahmten. Auch inhaltlich ging Pfarrer Sperrer, der gemeinsam mit Pfarrer Höck den Gottesdienst leitete, mehrfach auf die Nagelkreuzthemen Frieden und Versöhnung ein, und vor dem Schlusssegen wurde das Versöhnungsgebet von Coventry mit seinem markanten „Vater vergib“ gebetet. (Text: Susanne Elsner / Bilder: Klaus Bachhuber & Walter Elsner)

Beiträge zur Nagelkreuzverleihung an St. Barbara:

Nagelkreuzverleihung (09.11.2014)
Vortrag zum Nagelkreuz (10.11.2014)
Kinder kommt zum Nagelkreuz (11.11.2014)
Theater „Blickwechsel“ Dachau (12.11.2014)
Nagelkreuz in der Bennokirche (13.11.2014)
Die Festwoche geht zu Ende (14.11.2014)

Bilder von der Nagelkreuzverleihung an St. Barbara:

St. Barbara: Theater „Blickwechsel“ Dachau (4/6)

Eierlikör-Herstellen für den Adventsmarkt, der Martinszug vom Vortag, Kindheitserinnerungen aus der Oberpfalz und eine wirkliche Versöhnungsgeschichte aus Südafrika – so unterschiedlich waren die Themen, die am Mittwoch der Festwoche im Pfarrsaal in Bennopolis aufkamen. Es waren die Geschichten der Anwesenden, gerade erlebte oder lang vergangene, und sie wurden erzählt. Warum? Weil das Playbacktheater „Blickwechsel“ aus Dachau da war. Die vier Akteure unter der Leitung von Bernadette Raischl, die den Anwesenden ihre Geschichten entlockte, setzten diese dann sofort in szenisches Spiel um. Zwischen herzlichem Lachen und Nachdenklichkeit hin- und hergerissen fand sich jeder nach dem Blick-Wechsel auf seine Geschichte auch in ihr wieder. Natürlich drehten sich viele dieser gespielten Erzählungen um das Nagelkreuz oder Themen drumherum: Die Idee dazu, die Überzeugungsarbeit in der Pfarrei, die Pilgrimage nach Coventry und der chaotische Samstag der Vorbereitungen vor der Nagelkreuzübergabe brachte auch den nicht direkt Beteiligten das Geschehen nahe, und auch die Inhalte Frieden und Versöhnung nahmen im wahrsten Sinne des Wortes Gestalt an. Danach gab es bei Snacks und Getränken Gelegenheit, mit den „Blickwechslern“ ins Gespräch zu kommen. Ein intensiver Abend, der alle Anwesenden sicher noch sehr lang im Gedächtnis bleiben wird! (Text: Susanne Elsner / Bilder: Klaus Bachhuber & Walter Elsner)

Beiträge zur Nagelkreuzverleihung an St. Barbara:

Nagelkreuzverleihung (09.11.2014)
Vortrag zum Nagelkreuz (10.11.2014)
Kinder kommt zum Nagelkreuz (11.11.2014)
Theater „Blickwechsel“ Dachau (12.11.2014)
Nagelkreuz in der Bennokirche (13.11.2014)
Die Festwoche geht zu Ende (14.11.2014)

Bilder von der Nagelkreuzverleihung an St. Barbara:

St. Barbara: Kinder kommt zum Nagelkreuz (3/6)

Der diesjährige Martinszug stand ganz unter dem Motto „Kinder kommen zum Nagelkreuz“. Angeführt vom Hl. Martin auf dem Pferd zogen die Kleinen mit ihren Laternen von St. Benno aus nach St. Barbara. Bei den eingängigen Liedern sangen auch die Erwachsenen begeistert mit. Ein besonderer Dank galt der Polizei und der Feuerwehr, die den Zug von ungefähr 800 Teilnehmern sicher ans Ziel begleiteten. Vor St. Barbara fand das Martinsspiel statt. Der hl. Martin teilte eindrucksvoll seinen Mantel mit dem Schwert und gab einem frierenden Bettler einen Teil davon. Die Kinder bekamen Brezen ausgeteilt, die sie – ganz im Sinne des hl. Martin – ebenso teilten. Zum Schluss stellte Pfarrvikar Höck den Kindern das Nagelkreuz vor. (Text: Susanne Elsner / Bilder: Klaus Bachhuber & Walter Elsner)

Beiträge zur Nagelkreuzverleihung an St. Barbara:

Nagelkreuzverleihung (09.11.2014)
Vortrag zum Nagelkreuz (10.11.2014)
Kinder kommt zum Nagelkreuz (11.11.2014)
Theater „Blickwechsel“ Dachau (12.11.2014)
Nagelkreuz in der Bennokirche (13.11.2014)
Die Festwoche geht zu Ende (14.11.2014)

Bilder von der Nagelkreuzverleihung an St. Barbara:

St. Barbara: Vortrag zum Nagelkreuz (2/6)

„Das Nagelkreuzzentrum München in St. Barbara ist nun einen Tag alt.“ Als Tobias Klein bei seinem Vortrag am Abend im Pfarrsaal von St. Barbara dies sagte und auf seiner präsentierten Deutschlandkarte nach diesen Worten ein Punkt in München sich zu den über 60 anderen Punkten dazugesellte, ging ein leises und zustimmendes Lachen durch den Raum. Wieder waren einige gekommen, um sich näher zu informieren, was es denn nun mit dem Nagelkreuz so auf sich hat. Herr Klein, der gemeinsam mit Herrn Elsner im September 2014 die Pilgrimage nach Coventry unternommen hatte, zeigte eindrucksvoll, wie dort nach der schrecklichen Bombardierung durch die deutsche Luftwaffe am 14.11.1940 die Worte „Father forgive“ das Verarbeiten dieser Katastrophe prägten. Neben der Geschichte und Verbreitung der dann rasch wachsenden Gemeinschaft kamen in seinem Vortrag auch die Erlebnisse und Erfahrungen der Pilgerfahrt nicht zu kurz. Ein Film über die zerstörte alte, v.a. aber über die daneben neu gebaute Kathedrale von Coventry rundete die gelungene Veranstaltung ab. (Text: Susanne Elsner / Bilder: Klaus Bachhuber & Walter Elsner)

Beiträge zur Nagelkreuzverleihung an St. Barbara:

Nagelkreuzverleihung (09.11.2014)
Vortrag zum Nagelkreuz (10.11.2014)
Kinder kommt zum Nagelkreuz (11.11.2014)
Theater „Blickwechsel“ Dachau (12.11.2014)
Nagelkreuz in der Bennokirche (13.11.2014)
Die Festwoche geht zu Ende (14.11.2014)

Bilder von der Nagelkreuzverleihung an St. Barbara:

St. Barbara: Nagelkreuzverleihung (1/6)

Um 16 Uhr in die Kirche zu gehen, war schon etwas Besonderes. Aber es war ja auch ein besonderer Anlass: Das Nagelkreuz von Coventry wurde an St. Barbara übergeben! Dazu war extra (und unter schwierigen Bedingungen: Nagelkreuz und Sicherheitscheck passen auf Flughäfen nicht zusammen!) Dr. Sarah Hills aus England angereist. Sie wirkt in Coventry als Canon for Reconciliation und erinnerte in ihrer auf Englisch gehaltenen Predigt an verschiedene Momente, in denen für sie selbst Frieden und Versöhnung segensreich erlebbar wurden. Der Höhepunkt der von ihr gemeinsam mit Monsignore Thomas Schlichting, dem evangelischen Gedenkstättenseelsorger Dr. Björn Mensing, sowie „unseren“ beiden Geistlichen Ludwig Sperrer und Peter Höck ganz in ökumenischen Geist geleiteten gottesdienstlichen Feier war die tatsächliche Übergabe des handgeschmiedeten Kreuzes, das seinen Platz in der neu geschaffenen Nische fand. Grußworte von Stadtrat Otto Seidl und Hannelore Schüller, der Vertreterin der Deutschen Nagelkreuzgemeinschaft, die auch zuvor bei der Liturgie mitgewirkt hatte, rundeten den festlichen Gottesdienst ab. Die musikalische Gestaltung durch die Bennosingers trug zu einer einmaligen Atmosphäre internationaler und überkonfessioneller Verständigung bei. Im Anschluss war bei Suppe, Brot und Getränken beim Stehempfang im Pfarrsaal von St. Barbara die Gelegenheit, miteinander oder auch mit den Verantwortlichen der Nagelkreuzgemeinschaft ins Gespräch zu kommen. Jeder, der danach den kleinen, von zahlreichen Kerzen festlich beleuchteten Weg zur Infanteriestraße wieder nach Hause ging, tat dies sicher in dem Bewusstsein, einen ganz besonderen Nachmittag erlebt zu haben. (Text: Susanne Elsner / Bilder: Klaus Bachhuber & Walter Elsner)

 

Bilder von der Nagelkreuzverleihung an St. Barbara: