Nachrichten der Nagelkreuzgemeinschaft in Deutschland e. V. zu Nagelkreuzverleihungen

Lüdenscheid – Plettenberg: 25. Jubiläum und neues Wandernagelkreuz

Zwei Nagelkreuze für Plauen

Wir begrüßen zwei neue Nagelkreuz-Zentren

Foto: (C) Agentur Becker & Bredel Saarbrücken.

Am 6. Oktober bzw. am 13. Oktober wurden die Evangelische Kirchengemeinde Alt-Saarbrücken und das Evangelische Jugendwerk Öhringen in die internationale Nagelkreuzgemeinschaft aufgenommen.

Die Evang. Kirchengemeinde Alt-Saarbrücken, die in der Zeit des Dritten Reiches eine Gemeinde der Bekennenden Kirche war und am 1. July 1934 die Bekenntnissynode für das Saargebiet einberief, ist sich durch ihre Geschichte, die auch die Zerstörung der Kirche im 2. Weltkrieg und ihren kontroversen Wiederaufbau einschließt, der besonderen Verantwortung für Frieden und Versöhnung bewusst. Mit der Aufnahme in die Nagelkreuzgemeinschaft will die Kirchengemeinde diese Verantwortung noch stärker als bisher wahrnehmen.

Am 5. Oktober 1944 wurde Saarbrücken durch einen Bombenangriff zu fast 90% zerstört – darunter auch die barocke Ludwigskirche. 75 Jahre danach wurde am Abend des 5. Oktobers in einen Gedenkkonzert in der Ludwigskirche die unter den Schrecken des 1. Weltkrieges entstandene Kantate „Dona nobis pacem“ von Ralph Vaughan Williams (1936), sowie das „Gloria“ von Francis Poulenc (1959) aufgeführt.

Am Tag darauf überreichten Canon David Stone aus Coventry und OKR Oliver Schuegraf, Vorsitzender der deutschen Nagelkreuzgemeinschaft, in einem Festgottesdienst das Nagelkreuz. Für die Predigt konnte mit Pfr. i.R. Hans-Dieter Osenberg, ein „Zeitzeugen“ der Bombenangriffe auf das Rheinland, gewonnen werden.

Einen guten Eindruck von der Übergabe des Nagelkreuzes bietet der kurze Bericht des Saarländischen Rundfunks.

Nagelkreuzverleihung in Öhringen

Festlich, fröhlich, nachdenklich, dankbar ging es dann eine Woche später in Öhringen zu.

„Die Welt braucht das Nagelkreuz“, hatte Dekanin Sabine Waldmann gleich zu Beginn ihrer Begrüßung festgestellt. Das wurde dann im weiteren Verlauf entfaltet. In einem Anspiel und einem selbstgedrehten Video von Jugendmitarbeitern sah man die Fans rivalisierender Fußball-Vereine übereinander herziehen, gefolgt von kreativen Ideen, wie mit Konflikten umgegangen werden kann. In seiner Predigt griff Ulrich Hägele, der Bezirksjugendpfarrer, die kleinen und großen Unversöhntheiten allein der vorangegangenen Tage auf, und nannte diese „eine Woche zum Haareraufen“, an der man eigentlich verzweifeln müsste. Dagegen setzte er Paulus‘ Worte aus dem 2. Korintherbrief, dass zu einer neuen Schöpfung gehört, wer im Glauben mit Christus lebt, sich versöhnen lässt und selber Botschafter der Versöhnung wird. Das Jugendwerk hat sich das längst schon zur Aufgabe gemacht. Die jährlichen internationalen Sommer-Camps oder die Möglichkeit, im Jugendwerk ein freiwilliges internationales Jahr zu absolvieren zeugen davon. Wie Gott durch seine Liebe Menschen verwandelt und das Neue schafft zog sich auch als roter Faden durch die Lieder, mitreißend begleitet von einer Band aus Jugendmitarbeitern, deren Musik und Gesang unter die Haut ging.

Das Nagelkreuz überreichten Mark Simmons als Vertreter Coventrys und Pfarrerin Antje Biller für die Deutsche Nagelkreuzgemeinschaft.

Wir heißen die Evangelische Kirchengemeinde Alt-Saarbrücken und das Jugendwerk Öhringen in der deutschen und internationalen Nagelkreuzgemeinschaft willkommen und freuen uns dankbar, dass ihr Engagement für Vielfalt und Versöhnung künftig unter dem Nagelkreuz stehen soll.

Dem Christus ähnlicher werden – bereit zur Versöhnung

Der Evangelische Kirchenbezirk Esslingen hat am Sonntag, 15. April 2018 zwei Nagelkreuze aus der Kathedrale in Coventry erhalten: eines ist zur festen Anbringung in der Esslinger Stadtkirche gedacht, das andere wird im Kirchenbezirk herumwandern, um die verschiedensten Veranstaltungen erkennbar zu machen, die den Versöhnungsgedanken verbreiten wollen. Die Verantwortung liegt beim Friedensarbeitskreis des Bezirkes. Seit 2015 haben Pfarrer Stefan Schwarz und Dr. Markus Geiger als Initiatoren diese Idee vorangetrieben und den Kirchenbezirk dafür gewonnen.

Damit ist der Kirchenbezirk in die weltweite ökumenische Nagelkreuzgemeinschaft aufgenommen, die über 200 Partner in aller Welt zählt. Deutlich wurde bei der Übergabe, dass man in Esslingen nun einen Auftrag erhalten hat, der mit Leben gefüllt werden muss:

Wunden der Geschichte heilen, mit Verschiedenheiten leben und die Vielfalt feiern sowie an einer Kultur des Friedens bauen – so lauten die Ziele dieser Versöhnungsarbeit.

Die Predigt von Canon Dr. David Stone, Coventry, zur Nagelkreuzübergabe finden Sie, inklusive der deutschen Übertragung durch Jost Hasselhorn, auf der website www. stadtkirchengemeinde-esslingen.de, bis zum 22. April als aktuelle Predigt.

Foto: Ulrike Rapp-Hirrlinger

v.l.n.r.: Ulrike Sämann, Siegfried Bessey, Canon Dr. David Stone, Jost Hasselhorn, Dekan Bernd Weissenborn

Zwei neue Nagelkreuzzentren: Augustana-Hochschule und Diakonie, Neuendettelsau

Am 25. Juni 2017 wurden gleich zwei neue Zentren in die weltweite Nagelkreuzgemeinschaft aufgenommen. Zunächst fand um 16.00 Uhr in der Kapelle der Augustana-Hochschule die feierliche Übergabe des Nagelkreuzes von Coventry statt. Anschließend bekam um 18:00 Uhr die Diakonie in einem ökumenischen Gottesdienst in St. Nikolai das Nagelkreuz überreicht.

Die Augustana-Hochschule befindet sich auf dem östlichen Teil der ehemaligen Luftmunitionsanstalt Neuendettelsau (Muna). Es ist anzunehmen, dass auch dort hergestellte Bomben beim Angriff auf Coventry eingesetzt wurden. Die Hochschule möchte sich durch die Mitgliedschaft in der Nagelkreuzgemeinschaft vertieft der Vergangenheit des Ortes stellen und in akademischer wie geistlicher Weise für Versöhnung und Frieden arbeiten.

Die Diakonie Neuendettelsau hat in den letzten Jahr intensiv um die Aufarbeitung ihrer eigenen Vergangenheit im Bezug auf die Deportation und Ermordung ihr anvertrauter Behinderten gerungen. Zudem weiß sich die Diakonie Neuendettelsau auf besondere Weise dem christlichen Menschenbild in dem Sinne verpflichtet, dass sie den „Wert“ des Lebens ins Zentrum ihres Handelns stellt: z.B. in den Ethik-Kommissionen ihrer Krankenhäuser oder in dem Master-Studiengang „Gesundheitswirtschaft und Ethik“ an der Wilhelm-Löhe-Hochschule.

Für die Übergabe des Kreuzes wurden Rev. Canon Dr. Sarah Hills aus Coventry und OKR Dr. Oliver Schuegraf von der Deutschen Nagelkreuzgemeinschaft an der Augustana erwartet.

Hier einige Fotos der Verleihungen (Klick zum Vergrößern):

St. Barbara: Die Festwoche geht zu Ende (6/6)

Wieder stand das Nagelkreuz auf dem Altar, diesmal aber wieder in St. Barbara, als sich zur vertrauten Zeit des Friedens- und Versöhnungsgebetes, also um 13 Uhr, außergewöhnlich viele Besucherinnen und Besucher im Altarraum versammelten. Nicht nur der Abschluss unserer Festwoche wurde damit einer besonderen Gestaltung festlich begangen, nein, es wurde auch des Jahrestages der Zerstörung Coventrys vor 74 Jahren – und damit der „Geburt“ der Nagelkreuzgemeinschaft – gedacht. Die in der Festwoche gesammelten und andere selbst formulierte Fürbitten bildeten einen Schwerpunkt der Andacht, eingeleitet von aktuellen Gedanken von Pfarrer Höck und abgeschlossen durch ein kraftvolles „Shalom chaverim“, das aus vielen Kehlen zur Klavierbegleitung noch einmal den Wunsch nach Frieden ganz laut werden ließ – ein stimmungsvoller Ausklang dieser Festwoche für Versöhnung und Frieden! (Text: Susanne Elsner / Bilder: Klaus Bachhuber & Walter Elsner)

Beiträge zur Nagelkreuzverleihung an St. Barbara:

Nagelkreuzverleihung (09.11.2014)
Vortrag zum Nagelkreuz (10.11.2014)
Kinder kommt zum Nagelkreuz (11.11.2014)
Theater „Blickwechsel“ Dachau (12.11.2014)
Nagelkreuz in der Bennokirche (13.11.2014)
Die Festwoche geht zu Ende (14.11.2014)

Bilder von der Nagelkreuzverleihung an St. Barbara:

St. Barbara: Nagelkreuz in der Bennokirche (5/6)

Es stand am Vorabend ja auch schon im Bannkreis von St. Benno, nämlich in Bennopolis,  nun aber hatte es erstmals in der Bennokirche selbst seinen Platz gefunden: auf dem Altar der Krypta stand das Nagelkreuz, in seinem Stein aus Flossenbürg. Es war so Mittelpunkt des allwöchentlichen Donnerstagabendgottesdienstes. Dieser wurde denn auch besonders gestaltet, nicht nur musikalisch durch den stimmlichen und Gitarre spielenden Einsatz zweier junger Frauen, die zusammen mit Herrn Wiener mit modernen Liedern die Feier umrahmten. Auch inhaltlich ging Pfarrer Sperrer, der gemeinsam mit Pfarrer Höck den Gottesdienst leitete, mehrfach auf die Nagelkreuzthemen Frieden und Versöhnung ein, und vor dem Schlusssegen wurde das Versöhnungsgebet von Coventry mit seinem markanten „Vater vergib“ gebetet. (Text: Susanne Elsner / Bilder: Klaus Bachhuber & Walter Elsner)

Beiträge zur Nagelkreuzverleihung an St. Barbara:

Nagelkreuzverleihung (09.11.2014)
Vortrag zum Nagelkreuz (10.11.2014)
Kinder kommt zum Nagelkreuz (11.11.2014)
Theater „Blickwechsel“ Dachau (12.11.2014)
Nagelkreuz in der Bennokirche (13.11.2014)
Die Festwoche geht zu Ende (14.11.2014)

Bilder von der Nagelkreuzverleihung an St. Barbara:

St. Barbara: Theater „Blickwechsel“ Dachau (4/6)

Eierlikör-Herstellen für den Adventsmarkt, der Martinszug vom Vortag, Kindheitserinnerungen aus der Oberpfalz und eine wirkliche Versöhnungsgeschichte aus Südafrika – so unterschiedlich waren die Themen, die am Mittwoch der Festwoche im Pfarrsaal in Bennopolis aufkamen. Es waren die Geschichten der Anwesenden, gerade erlebte oder lang vergangene, und sie wurden erzählt. Warum? Weil das Playbacktheater „Blickwechsel“ aus Dachau da war. Die vier Akteure unter der Leitung von Bernadette Raischl, die den Anwesenden ihre Geschichten entlockte, setzten diese dann sofort in szenisches Spiel um. Zwischen herzlichem Lachen und Nachdenklichkeit hin- und hergerissen fand sich jeder nach dem Blick-Wechsel auf seine Geschichte auch in ihr wieder. Natürlich drehten sich viele dieser gespielten Erzählungen um das Nagelkreuz oder Themen drumherum: Die Idee dazu, die Überzeugungsarbeit in der Pfarrei, die Pilgrimage nach Coventry und der chaotische Samstag der Vorbereitungen vor der Nagelkreuzübergabe brachte auch den nicht direkt Beteiligten das Geschehen nahe, und auch die Inhalte Frieden und Versöhnung nahmen im wahrsten Sinne des Wortes Gestalt an. Danach gab es bei Snacks und Getränken Gelegenheit, mit den „Blickwechslern“ ins Gespräch zu kommen. Ein intensiver Abend, der alle Anwesenden sicher noch sehr lang im Gedächtnis bleiben wird! (Text: Susanne Elsner / Bilder: Klaus Bachhuber & Walter Elsner)

Beiträge zur Nagelkreuzverleihung an St. Barbara:

Nagelkreuzverleihung (09.11.2014)
Vortrag zum Nagelkreuz (10.11.2014)
Kinder kommt zum Nagelkreuz (11.11.2014)
Theater „Blickwechsel“ Dachau (12.11.2014)
Nagelkreuz in der Bennokirche (13.11.2014)
Die Festwoche geht zu Ende (14.11.2014)

Bilder von der Nagelkreuzverleihung an St. Barbara:

St. Barbara: Kinder kommt zum Nagelkreuz (3/6)

Der diesjährige Martinszug stand ganz unter dem Motto „Kinder kommen zum Nagelkreuz“. Angeführt vom Hl. Martin auf dem Pferd zogen die Kleinen mit ihren Laternen von St. Benno aus nach St. Barbara. Bei den eingängigen Liedern sangen auch die Erwachsenen begeistert mit. Ein besonderer Dank galt der Polizei und der Feuerwehr, die den Zug von ungefähr 800 Teilnehmern sicher ans Ziel begleiteten. Vor St. Barbara fand das Martinsspiel statt. Der hl. Martin teilte eindrucksvoll seinen Mantel mit dem Schwert und gab einem frierenden Bettler einen Teil davon. Die Kinder bekamen Brezen ausgeteilt, die sie – ganz im Sinne des hl. Martin – ebenso teilten. Zum Schluss stellte Pfarrvikar Höck den Kindern das Nagelkreuz vor. (Text: Susanne Elsner / Bilder: Klaus Bachhuber & Walter Elsner)

Beiträge zur Nagelkreuzverleihung an St. Barbara:

Nagelkreuzverleihung (09.11.2014)
Vortrag zum Nagelkreuz (10.11.2014)
Kinder kommt zum Nagelkreuz (11.11.2014)
Theater „Blickwechsel“ Dachau (12.11.2014)
Nagelkreuz in der Bennokirche (13.11.2014)
Die Festwoche geht zu Ende (14.11.2014)

Bilder von der Nagelkreuzverleihung an St. Barbara:

St. Barbara: Vortrag zum Nagelkreuz (2/6)

„Das Nagelkreuzzentrum München in St. Barbara ist nun einen Tag alt.“ Als Tobias Klein bei seinem Vortrag am Abend im Pfarrsaal von St. Barbara dies sagte und auf seiner präsentierten Deutschlandkarte nach diesen Worten ein Punkt in München sich zu den über 60 anderen Punkten dazugesellte, ging ein leises und zustimmendes Lachen durch den Raum. Wieder waren einige gekommen, um sich näher zu informieren, was es denn nun mit dem Nagelkreuz so auf sich hat. Herr Klein, der gemeinsam mit Herrn Elsner im September 2014 die Pilgrimage nach Coventry unternommen hatte, zeigte eindrucksvoll, wie dort nach der schrecklichen Bombardierung durch die deutsche Luftwaffe am 14.11.1940 die Worte „Father forgive“ das Verarbeiten dieser Katastrophe prägten. Neben der Geschichte und Verbreitung der dann rasch wachsenden Gemeinschaft kamen in seinem Vortrag auch die Erlebnisse und Erfahrungen der Pilgerfahrt nicht zu kurz. Ein Film über die zerstörte alte, v.a. aber über die daneben neu gebaute Kathedrale von Coventry rundete die gelungene Veranstaltung ab. (Text: Susanne Elsner / Bilder: Klaus Bachhuber & Walter Elsner)

Beiträge zur Nagelkreuzverleihung an St. Barbara:

Nagelkreuzverleihung (09.11.2014)
Vortrag zum Nagelkreuz (10.11.2014)
Kinder kommt zum Nagelkreuz (11.11.2014)
Theater „Blickwechsel“ Dachau (12.11.2014)
Nagelkreuz in der Bennokirche (13.11.2014)
Die Festwoche geht zu Ende (14.11.2014)

Bilder von der Nagelkreuzverleihung an St. Barbara: