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Anlässlich des 60. Jahrestages der Städtepartnerschaft zwischen Dresden und Coventry wurde am 12. Februar 2019 der Gedenkstätte Sophienkirche – Busmannkapelle und der Bürgerstiftung Dresden durch den anglikanischen Bischof von Coventry, Dr. Christopher Cocksworth, ein Nagelkreuz der Kathedrale von Coventry verliehen. Dieses 5. Nagelkreuzzentrum in Dresden, eine Art „begehbare Grossplastik“ mit einer in Glas gehüllten Architektur ist ein ungewöhnlicher Ort mit einer bewegenden Geschichte.
Die Gedenkstätte Sophienkirche-Busmannkapelle, seit 2020 hinsichtlich seiner Profilbestimmung „DenkRaum Sophienkirche“ benannt, wurde auf dem Grund der ehemalig ältesten gotischen Kirche Dresdens, der Sophienkirche, errichtet. Auch sie wurde am 13. Februar 1945 durch Bomben beschädigt, aber nicht so stark wie die anderen Innenstadtkirchen und Gebäude in ihrer unmittelbaren Umgebung.
Und so war es für die Dresdner Denkmalpfleger und Vertreter der Stadt eigentlich beschlossene Sache, diese historisch wertvolle Kirche nach dem Krieg wieder aufzubauen.
Die neuen kommunistischen Machthaber der DDR hatten allerdings andere Visionen im Blick auf Dresden. Der Vorsitzende des Staatsrates und Generalsekretär der SED Walter Ulbricht wollte sozialistische Großstädte ohne Kirchen bauen. So wurde 1962/63 trotz anhaltender Proteste und starken Widerstandes vieler Dresdner Bürger der Abbruch und die Beseitigung dieses wertvollen Kulturdenkmals durchgeführt.
Wenige Jahre nach der Friedlichen Revolution 1989 beschloss die Dresdner Stadtverordnetenversammlung 1994 im Zusammenhang eines neuen Stadtbebauungsplans für die Innenstadt eine würdige „Sichtbarmachung des historischen Ortes der Sophienkirche“.
Unterstützt durch die 1998 gegründete Gesellschaft zur Förderung einer Gedenkstätte für die Sophienkirche Dresden e.V. und die Bürgerstiftung Dresden, die als Bauherrin und Betreiberin gewonnen werden konnte, entstand mitten in der Innenstadt ein architektonisches Kleinod, das nach langen und mühevollen Jahren komplizierter Baufinanzierung am 9. Oktober 2020 endlich fertiggestellt und seiner zukünftigen Bestimmung übergeben werden konnte.
Durch die Verleihung des Nagelkreuzes von Coventry und aufgrund seiner Geschichtsträchtigkeit wird der „DenkRaum Sophienkirche“ der Friedens- und Versöhnungsarbeit verpflichtet sein: „Seine gläserne Architektur steht für Offenheit und Weite, für Toleranz und Versöhnung.“ Dabei zeichnet die ehemalige Sophienkirche drei Aspekte aus: „Ehemals stand hier eine Klosterkirche der Franziskaner-Bettelmönche, Dresdens ersten Sozialarbeitern. Später war die Kirche evangelische Hofkirche und wurde zum Zentrum der Kirchenmusik. Nach 1933 schließlich wurde sie zum Ort des Widerstandes gegen die Nazibarbarei: Die Bekennende Kirche war in der Sophienkirche verankert.“
Auf dieser Grundlage soll ein besonderer Lernort entstehen, der mit seinen Bildungsangeboten besonders auch Jugend- und Schülergruppen offenstehen soll. Dazu gehören Zeitzeugengespräche, das Projekt Generationendialog der Bürgertiftung Dresden, Workshops, thematische Führungen, Theater, kleinformatige Konzerte und vor allem die Versöhnungsarbeit und aktive Friedensarbeit in enger Zusammenarbeit mit den anderen Dresdner Nagelkreuzzentren.
Weitere Informationen unter: www.denkraum-sophienkirche.de
DenkRaum Sophienkirche Dresden
(ehemals Gedenkstätte Sophienkirche-Bußmannkapelle)
Zentrum
Ansprechpartner
Ulrike Birkner-Kettenacker – Pfarrerin
0178 – 605 19 22 oder 0351 – 332 233 85
Ulrike.birkner-kettenacker@t-online.de
Aktivitäten
Wöchentliches Versöhnungsgebet nach der Liturgie der Kathedrale Coventry, jeden Sonnabend, 15 Uhr