Versöhnung: Interviews mit Sarah Hills und ihren Vorgängern – Vollversion
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Nachrichten der Nagelkreuzgemeinschaft in Deutschland e. V..
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Bestätigend, anregend und ermutigend
Die Mitgliederversammlung der Nagelkreuzgemeinschaft in Deutschland hat am Wochenende vom 29. September bis 1. Oktober in Wuppertal getagt. Der Vorsitzende, Oberkirchenrat Dr. Oliver Schuegraf, konnte rund 65 Menschen begrüßen. Zusammen mit der Canon Dr. Dr. Sarah Hills aus Coventry tauschte sich die Versammlung drei Tage lang aus und stärkte sich gegenseitig für ihre selbstgewählten Aufgaben als Versöhnende.
Niels Fassbender, Siegen, hatte aus gesundheitlichen Gründen sein Amt im Vorstand niedergelegt, bleibt aber im Leitungskreis weiterhin mit verantwortlich für die ökumenische Gemeinschaft. Als neues Vorstandsmitglied hat die Versammlung nun Pfarrerin Cornelia Kulawik, Berlin, bestätigt, die diese Wahl annahm.
Seit der vorigen Mitgliederversammlung 2015 in Pforzheim sind die Ev. Antoniterkirche Köln, die Ev.-Luth. Augustana-Hochschule Neuendettelsau und die Ev.-Luth. Diakonissenanstalt Neuendettelsau in die Gemeinschaft aufgenommen worden. Sie alle stellten sich ausführlich vor.
In der nächsten Zeit werden auch die Anhaltinische Diakonissenanstalt Dessau und die Ev.-Luth. Innenstadtgemeinde in Rostock ein Nagelkreuz erhalten, daher haben sich auch Vertreter dieser Gemeinschaften vorgestellt.
Gäste kamen aus Plauen im Vogtland, Wismar und Dresden, aber auch aus Coventry/Großbritannien und Guntramsdorf/Österreich.
Die Nagelkreuzgemeinschaft ist ein ökumenisches, internationales Netzwerk von Gemeinden, Einrichtungen und Einzelpersonen, die sich von der Geschichte von Coventry/England inspiriert wissen und regelmäßig das Versöhnungsgebet mit dem siebenfachen ‚Vater vergib’ beten.
Im kommenden Jahr wird die Kathedrale von Coventry ein Versöhnungsnetzwerk von nichtchristlichen Organisationen eröffnen, mit einem eigens zu kreierenden Symbol.
Rund ein Dutzend der deutschen Nagelkreuzzentren sind schon seit Jahren in dieser Arbeit des Interreligiösen Dialogs und begrüßen den Schritt der Kathedrale sehr.
Ein weiterer Schwerpunkt wird im kommenden Jahr ein Ökumenischer Tauferinnerungsgottesdienst auf dem Katholikentag in Münster sein.
Junge Menschen sind besonders eingeladen, bei der Peace Academy (Dresden, 18. bis 21 Mai 2018) über Frieden und Versöhnung nachzudenken, sowie bei der Internationalen Jugendkonferenz vom 29. Juli bis 3. August in Coventry.
Weltweit versammelt sich dann die Nagelkreuzgemeinschaft dann vom 26. bis 30. September 2018 in Coventry, anlässlich von 100 Jahren Bestehen der neuen Diözese Coventry.
Am 25. Juni 2017 wurden gleich zwei neue Zentren in die weltweite Nagelkreuzgemeinschaft aufgenommen. Zunächst fand um 16.00 Uhr in der Kapelle der Augustana-Hochschule die feierliche Übergabe des Nagelkreuzes von Coventry statt. Anschließend bekam um 18:00 Uhr die Diakonie in einem ökumenischen Gottesdienst in St. Nikolai das Nagelkreuz überreicht.
Die Augustana-Hochschule befindet sich auf dem östlichen Teil der ehemaligen Luftmunitionsanstalt Neuendettelsau (Muna). Es ist anzunehmen, dass auch dort hergestellte Bomben beim Angriff auf Coventry eingesetzt wurden. Die Hochschule möchte sich durch die Mitgliedschaft in der Nagelkreuzgemeinschaft vertieft der Vergangenheit des Ortes stellen und in akademischer wie geistlicher Weise für Versöhnung und Frieden arbeiten.
Die Diakonie Neuendettelsau hat in den letzten Jahr intensiv um die Aufarbeitung ihrer eigenen Vergangenheit im Bezug auf die Deportation und Ermordung ihr anvertrauter Behinderten gerungen. Zudem weiß sich die Diakonie Neuendettelsau auf besondere Weise dem christlichen Menschenbild in dem Sinne verpflichtet, dass sie den „Wert“ des Lebens ins Zentrum ihres Handelns stellt: z.B. in den Ethik-Kommissionen ihrer Krankenhäuser oder in dem Master-Studiengang „Gesundheitswirtschaft und Ethik“ an der Wilhelm-Löhe-Hochschule.
Für die Übergabe des Kreuzes wurden Rev. Canon Dr. Sarah Hills aus Coventry und OKR Dr. Oliver Schuegraf von der Deutschen Nagelkreuzgemeinschaft an der Augustana erwartet.
Hier einige Fotos der Verleihungen (Klick zum Vergrößern):
Pressemitteilung
Potsdam, den 26. Mai 2017 30/2017
Im April 2017 hat die Stiftung Garnisonkirche Potsdam den vorzeitigen Maßnahmenbeginn für den Wiederaufbau des Garnisonkirchenturmes beantragt. Dieser ist nun durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien bewilligt worden. Die Genehmigung für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn bezieht sich auf die Vergabe der Leistungen Baustelleneinrichtung, Bauvorbereitung, Gründung und Bodenplatte.
Mit der Zustimmung zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn entsteht kein Anspruch auf Zuwendung der mit einem Fördermittelantrag beantragten 12 Mio. Euro. Diese Entscheidung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien steht noch aus.
„Mit dieser Genehmigung kann mit dem Wiederaufbau des Garnisonkirchenturmes Potsdam, der einer der schönsten barocken Türme Norddeutschlands ist, begonnen werden. Dies verdanken wir der BKM, dem Fördermittelgeber, den zahlreichen Spendern aus Nah und Fern sowie den über 23.600 Unterstützern, die den Aufruf zum Wiederaufbau der Garnisonkirche unterschrieben haben und zusammen einen Teppich der Sympathie in ganz Deutschland und darüber hinaus bilden.“, freut sich der Kommunikationsvorstand der Stiftung Garnisonkirche Potsdam, Wieland Eschenburg, über die positive Nachricht.
Stiftung, Gemeinde und Fördergesellschaft laden herzlich ein, die Veranstaltungen und die Ausstellung in der Nagelkreuzkapelle zu besuchen. Das ist die beste Möglichkeit, Informationen zum Projekt aus erster Hand zu erhalten. Alle Informationen sind auch im Internet unter www.garnisonkirche-potsdam.de zu finden.
Für weitere Informationen hier klicken…
Am 12. März 2017 um 12.05 Uhr sendet der SWR 2 einen Beitrag zum Thema Versöhnung, der auch über das Nagelkreuzzentrum Pforzheim berichtet. Unter anderem werden die Gedenkfeier auf dem Hauptfriedhof und die monatliche Versöhnungsandacht in der Stadtkirche Pforzheim thematisiert. Näheres zu der Sendung findet sich auf der Website des SWR 2.
Eingeladen und organisiert durch das Nagelkreuzzentrum Nordhelle fanden sich am Samstag, den 4. März, Teilnehmer aus Wuppertal, Münster, Witten-Annen und unserem Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg zu einem Studientag an der Wewelsburg ein.
Britta Däumer und Stefan Schick nutzten ihre guten Kontakte zur Erinnerungs- und Gedenkstätte in der Nähe von Paderborn, um mit der überaus engagierten und kompetenten Museumspädagogin Annalena Müller einen spannenden Tag im Museum, beim Dorfrundgang und letztendlich am Mahnmal des ehemaligen Konzentrationslagers Wewelsburg gemeinsam erleben zu können.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, bei der durch einen gelungenen Einstieg erste persönliche Erfahrungen der Teilnehmenden zur Sprache kommen konnten, begab sich die Gruppe in die Ausstellung.
Anhand einzelner Ausstellungsobjekte wie Heinrich Himmlers Terminkalender oder einem Julleuchter nebst weiteren Symbolen und Ritualen zeigte uns die Pädagogin, wie die SS eine Parallelwelt aufzubauen versuchte, um so ihre Exklusivität zu unterstreichen.
Eine besondere Herausforderung in der Konzeption der Ausstellungsmacher ist, dass hier gezeigte Gegenstände oder Besonderheiten der Architektur keine mystische oder pathetische Wirkung mehr haben sollen, da zu den Besuchern zahlreiche Sympathisanten der rechten Szene gehören.
Beim Ausstellungsrundgang wurde dies besonders in der Präsentation der unterschiedlichen Alltagsgegenstände oder Uniformen deutlich. Die so gezeigt werden, dass es kaum möglich ist, sich mit / neben diesen in Szene zu setzen, obwohl in der Ausstellung das Fotografieren erlaubt ist. Lediglich im Nordturm,in dem die „Gruft“ und der „Obergruppenführersaal“ im Rundgang mit eingeschlossen sind, gibt es ein Fotografier-Verbot. Gerade hier ist es Rechtsradikalen und Esoterikern durch die Raumgestaltung aber ganz und gar verleidet, diese Orte als „Wallfahrtsort“ oder für mystische Gefühle („Schwarze Sonne“) geeignet zu sehen. Die Beleuchtung, ein farbiger Bilderzyklus zum Gedenken an die Opfer der SS-Gewalt und bunte Sitzsäcke, die keinerlei „Haltung“ zulassen, lassen erkennen, dass das Konzept der Ausstellungsmacher aufgeht.
Im weiteren Verlauf der Ausstellung werden die mörderischen Konsequenzen des Rassenwahns eindringlich sichtbar gemacht. Ein Modell des ehemaligen Konzentrationslagers Wewelsburg stimmte die Teilnehmenden dann vor der Mittagspause schon einmal auf den Nachmittag ein. Im integrierten Cafè-Restaurant „Zur Wewelsburg“ stärkten und erholten wir uns, um anschließend einen kurzen Dorfrundgang zu absolvieren.
Hierbei wurde an verschiedenen Stellen deutlich, dass auch Gebäude im Dorf Rückschlüsse auf die Geschichte zulassen. Da gibt es z.B. den „Ottens Hof“, ein früherer Bauernhof, der zu einer Gaststätte umgebaut wurde, die an der Außenfassade, als auch im Inneren zahlreiche eindeutige Gestaltungselemente (Hakenkreuze, verschiedene Zeichen der Germanischen Mythologie) sein eigen nennt. Im Dorf selbst ist der Weg zum Mahnmal auf dem ehemaligen Appellplatz des Konzentrationslagers wenig ausgeschildert, so dass man sich regelrecht auf eine Art „Spurensuche“ begeben muss, um dorthin zu gelangen.
Das Mahnmal besteht aus unterschiedlich hohen, gleichseitigen Dreiecken aus Kalkstein, die wiederum ein großes Dreieck ergeben. (Verschiedenfarbige Dreiecke an der Kleidung der ehemaligen Häftlinge, sogenannte „Winkel“ gaben den Haftgrund an) Das Mahnmal wird von einer dreisprachigen Inschrift (deutsch – russisch – englisch) eingerahmt und lautet: „Dieses Dreieck ist dem Kennzeichen der KZ-Häftlinge nachgebildet. Am Ort des Appellplatzes des Konzentrationslagers Niederhagen erinnert es an die Opfer der SS-Gewalt in Wewelsburg von 1935 bis 1945.“
Zum Abschluss unseres Studientages bildeten wir einen Kreis um das Mahnmal, erinnerten an die mind. 1285 Menschen, die hier durch Arbeits- und Haftbedingungen, durch Misshandlungen und Willkür starben. Aber auch an die Täter der damaligen Zeit und an die Menschen, denen wir uns heute in der Versöhnungsarbeit verbunden wissen. Die Versöhnungslitanei von Coventry, verbunden mit der Niederlegung von Rosen, bildeten den Abschluss eines überaus lehrreichen und emotionsreichen Tages.
Mit der Begleitung durch Frau Müller erlebten wir, dass die überaus positiven Pressemeldungen aus dem Eröffnungsjahr der Dauerausstellung (2010) anschaulich und lebendig wurden. Sie verstand es mit ihrer sehr einfühlsamen Art und Weise uns einen Zugang zu diesem Ort und seinem Teil der Geschichte mit Auswirkungen bis in unsere Gegenwart hinein zu nehmen. Ihr gehört unser ganz besonderer Dank.
Am Rande sei bemerkt, dass uns das Nagelkreuzzentrum Witten-Annen für unser Regionaltreffen im kommenden Jahr einladen wird – worauf wir uns sehr freuen!
Nagelkreuzzentrum Nordhelle im März 2017 Stefan Schick
Am 18.2.2017 haben in Würzburg gut 2.500 Leute unter dem Motto »Würzburg lebt Respekt – kein Platz für Rassismus« ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus und Fremdenhass gesetzt. Die Aktion begann mit einem Friedensgebet der ökumenischen Nagelkreuz-Initiative in Würzburg. Nähere Informationen können Sie den Berichten der Mainpost und des Evangelischen Sonntagsblatts entnehmen.
Aus der deutschen Nagelkreuzgemeinschaft gibt es viele Voten und Grußworte, die die Würzburger Versöhnungsarbeit unterstützten: bald finden Sie hier 24 berührende Statements aus der Nagelkreuzgemeinschaft.
Auch aus der Versöhnungsarbeit in Dresden kommt ein ausführlicher Gruß der Verbundenheit, den Sie hier einsehen können: Dresdner Gruß an Würzburg.