Nachrichten aus Coventry.

Terror in Paris: Nicht Hass oder Rache, sondern Frieden und Versöhnung

Anschläge in Paris genau 75 Jahre nach Zerstörung der Kathedrale

„Die entsetzlichen Ereignisse der vergangenen Nacht in Paris erinnern uns wieder an das Böse, zu dem Menschen fähig sind. Unsere aus tiefstem Herzen gesprochenen Gebete gedenken aller, die geliebte Menschen verloren haben, und aller, die verletzt wurden oder bei den jüngsten Angriffen traumatisiert wurden.“

Das erklärte Dr. Sarah Hills, Leiterin der Versöhnungsarbeit an der Kathedrale von Coventry,  am 14. November 2015 – genau 75 Jahre nach den Bombenangriffen auf Coventry, bei denen auch die Kathedrale zerstört wurde. In Coventry und überall auf der Welt erinnern sich die Menschen in diesen Tagen an die Ereignisse im Zweiten Weltkrieg.

„Wir erinnern aber daran in einer bestimmten Haltung“, so Sarah Hills. „Am Morgen nach dem Bombardement ist Provost Howard, der leitende Geistliche der Kathedralgemeinde damals, in die vom Rauch erfüllte Ruine der geliebten Kathedrale gegangen und sagte zwei Worte: ‚Vater vergib!‘  Heute finden wir uns wieder an einem Morgen nach einer schrecklichen Zerstörung, bei der wiederum Leben ausgelöscht wurde. Wieder müssen wir reagieren – und wir sollten es nicht im Geist des Hasses oder der Rache tun, sondern aus einer großen Sehnsucht heraus nach Frieden und Versöhnung.“ Weiterlesen

Peace and Reconciliation

Dr. Sarah Hills – Canon for Reconciliation

Am 14. September 2014 im Evensong in der Kathedrale von Coventry wurde Dr. Sarah Ann St. Leger Hills in ihre neue Aufgabe von Lord Bishop Dr. Christopher Cocksworth und Dean John Witcombe eingeführt. Zu Beginn nahm sie, von Geistlichen und Freunden ihres bisherigen Aufgabenbereiches in Sheffield begleitet, im Kirchenschiff Platz.

Im Verlauf des Evensong wurde sie nach vorne zum Bischof gebeten, und, nach dessen Vorstellung ihrer Person, vom Bischof und Dean in ihr Amt eingeführt und später vom Dean auf ihren neuen Sitzplatz im Altarraum der Kathedrale geführt.

Für die Nagelkreuzgemeinschaft in Deutschland hat unser Schriftführer Jost Hasselhorn an der Einführung mitgewirkt und Dr. Sarah Hills für ihren Dienst in der Versöhnungsarbeit gesegnet, dass dieser Dienst mit Mut und Phantasie, guten Ideen und einem warmen Herzen getan werden möge.

Peace and Reconciliation

Kathryn Fleming ist neuer „Canon Pastor“ in Coventry

Zum 31. Mai 2014 beginnt an der Kathedrale von Coventry Canon Kathryn Fleming ihren Dienst als Canon Pastor, also für die pastorale Begleitung der Gemeinde (Nachfolge von Canon Tim Pullen). Wir wünschen ihr Gottes Segen für ihr Wirken!

Peace and Reconciliation

Film über die Kathedrale in Coventry

Bereits jetzt gibt es einen 19-minütigen Film, in dem die Kathedrale von Coventry gezeigt und von Dean John Witcombe vorgestellt wird, auf DVD – in englischer Sprache und mit englischen Untertiteln. Wer diesen Film ausleihen will, kann bei Jost Hasselhorn (jost.hasselhorn@gmx.de) nachfragen.

Im Moment verhandeln wir mit der Kathedrale, dass dieser Film in der zweiten Jahreshälfte auch mit deutschen Untertiteln produziert wird.  Informationen dazu sind ebenfalls bei Jost Hasselhorn erhältlich.

Peace and Reconciliation

Lisa Steven seit zwei Monaten in Coventry

Darf ich mich vorstellen? Ich bin Lisa, seit 2011 die dritte deutsche Freiwillige in Coventry. Meine bisherige Heimat waren Sprockhövel und Hattingen, zwei kleine nordrhein-westfälische Dörfer, von denen – gerade in England – noch nie jemand gehört hat. Dort habe ich auch meine Schulzeit durchlebt, um dann durch Aktion Sühnezeichen Friedensdienste zur Nagelkreuzgemeinschaft und nach Coventry zu kommen.
Inzwischen bin ich schon über zwei Monate hier und kann mich manchmal immer noch nicht entscheiden, ob es sich jetzt länger, oder kürzer anfühlt. Fest steht, ich habe mich gut eingelebt. Coventry als Stadt wird mir immer vertrauter und fühlt sich schon länger nach zu Hause an. Die Gesichter und Namen im Büro werden immer bekannter, was bei meinem Namensgedächtnis durchaus ein gutes Zeichen ist.
Und dann ist da noch die Arbeit. Ich hatte mich zwar schon auf die Zeit hier gefreut, aber die Arbeit macht immer noch mehr Spaß, als ich erwartet hätte. Es ist schwierig genau zusammen zu fassen woraus diese Arbeit besteht, aber gerade diese Vielseitigkeit macht es so spannend. Aber davon schreibe ich demnächst mehr.

Peace and Reconciliation

Einführung von Dean John Witcombe

Am Samstag, den 19. Januar 2013, wurde Rev. Canon John Witcombe in einem Festgottesdienst als Pfarrer der St. Michaels Kirche und neuer Dean an der Kathedrale zu Coventry eingeführt. John Witcombe war bislang in Gloucester tätig, wo er u.a. für das liturgische und spirituelle Leben an der Kathedrale zuständig war. Er ist der fünfte Dean seit der Weihe der neuen Kathedrale im Jahre 1962.

Fast 500 Menschen hatten es dem Schnee und Eis getrotzt und es zum Gottesdienst geschafft. Auch viele von John Witcombes bisherigen Kollegen aus Gloucester hatten die Anreise bewältigt. Auf Grund der Wetterverhältnisse gelang es jedoch nicht allen, am Gottesdienst teil zu nehmen, beispielsweise kamen OKR Dr. Oliver Schuegraf als Repräsentant der Nagelkreuzgemeinschaft in Deutschland sowie der Vertreter der Deutschen Botschaft in London leider nicht bis Coventry.

Vor Gottesdienstbeginn versammelten sich Bischof Christopher von Coventry, die Domkanoniker, sowie weitere Geistliche in der Chapel of Christ the Servant, um als Zeugen dem Installationsversprechen von John Witcombe beizuwohnen, so wie es das Kirchenrecht der Kirche von England vorsieht.

Mit seinem Amtsantritt als neuer Dean von Coventry Cathedral ist John Witcombe nicht nur für die Gemeinde an der Kathedrale verantwortlich und hat Aufgaben für die Diözese zu übernehmen, sondern er ist auch Dean der weltweiten Nagelkreuzgemeinschaft. Auf eine entsprechende Frage von Bischof John von Warwickshire, dem Präsidenten der englischen Nagelkreuzzentren (in Vertretung für Oliver Schuegraf), versprach John Witcombe der Nagelkreuzgemeinschaft in „Liebe, Freundlichkeit und Vergebung zu dienen“.

Auch in seiner ersten Predigt als Dean bezog John Witcombe sich auf die Ziele der Nagelkreuzgemeinschaft: 1) Wunden der Geschichte zu heilen; 2) Lernen, mit Unterschieden zu leben und Vielfalt zu feiern sowie 3) eine Kultur des Friedens zu schaffen. Besonders das zweite Ziel stellte er als wichtigen Grundgedanken für die Gemeinschaft heute heraus.

Ich werde Coventry vermissen

Die ASF-Freiwillige Felicitas Elisabeth Weileder 2012 in ihrem Abschlussbericht über ihre Zeit in Coventry:

„…Im vergangenen Jahr habe ich meinen Horizont enorm erweitert. Meine Ansichten wurden massiv in Frage gestellt, ich habe viel über andere Kulturen und Religionen erfahren. Die Arbeit in Coventry konzentrierte sich, wie die von Aktion Sühnezeichen, auf die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Ich hab eine Menge über Geschichte, vor allem die Geschichte des Zweiten Weltkrieges, gelernt.

Dabei ging es immer um mehr als nur den Umgang mit Geschichte. In monatlichen Studiengruppen ging es um Konzepte der Versöhnung für unterschiedliche Kulturen und Religionen zu unterschiedlichen Zeiten. Wir haben gemeinsam die Theologie von Versöhnung und Sühne studiert und ich hatte die Chance, alltägliche Versöhnungsarbeit in Nordirland zu erleben.

Vor einem Jahr hätte ich mir nicht träumen lassen, mit Freuden fast täglich in die Kirche zu gehen. Und ich hätte mir nicht träumen lassen glücklich dabei zu sein, meine eigenen Überzeugungen in Frage stellen zu lassen und dabei eine Menge von ihnen zu verändern. Für die Möglichkeit, ein Jahr in Coventry verbracht haben zu dürfen, bin ich sehr dankbar. Ich werde Coventry Cathedral sehr vermissen…“

 

Internationales Netzwerk für Versöhnung

4. Internationale Jugendkonferenz in Coventry

05.07.2012-12.07.2012 – Coventry (Vereinigtes Königreich)

Die 4. Internationale Jugendkonferenz fand – anlässlich des 50jähigen Jubiläums der St.-Michels-Kathedrale – in Coventry statt. Für die siebenköpfige deutsche Delegation berichtet Julia Schmidt-Lewerkühne aus Kiel:

“Ein Team von Freiwilligen, die in Coventry für die Nagelkreuzgemeinschaft arbeiteten, hatte die Konferenz und das umfassende Programm vorbereitet und begleitete und umsorgte die Gruppe. Wir wurden sehr freundlich aufgenommen und auch in der Kathedrale sehr herzlich begrüßt, wobei immer wieder betont wurde, wie viel Hoffnung ins uns als junge Generation, als „Generation of Hope“, gesetzt wird, dass wir uns für den Aufbau einer Friedensgesellschaft einsetzen.

In den Tagen der Konferenz erläuterte David Porter die drei Schritte der Versöhnungsarbeit und zeigt dabei die Probleme auf, die den Weg zur Versöhnung oft erschweren. Uns wurde schnell bewusst, wie komplex diese Arbeit ist und dass es eine ständige Aufgabe ist, nach Frieden und Versöhnung zu streben. Daher fand ich es erleichternd in einem Seminar von Andrew Smith praktische, leicht umsetzbare Tipps zu erhalten, wie ein friedliches, respektvolles Miteinander gestaltet werden kann. So ging es darum, neue Wege zu finden, über die eigene Religion zu sprechen. Statt der ewigen konfliktträchtigen Frage, welche Religion nun die bessere sei, solle man lieber die persönliche Frage stellen, was denn das Beste daran sei Christin, Muslim oder Hindu zu sein. Diese Anregung setzten wir bei unseren Besuchen in den verschiedenen Gebetshäusern (Hindutempel, Gudwara, Moschee) in die Tat um und erhielten sehr interessante Antworten.

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