2. Internationale Jugendkonferenz in Kapstadt
10.04.2006-22.04.2006 – Kapstadt (Südafrika)
Unter den 54 Teilnehmer aus 14 verschiedenen Ländern waren auch 19 Jugendliche aus Europa, davon 11 aus Deutschland. Unter dem Motto: „From tolerance to acceptance and beyond” wurden Themen wie Gewalt, Benachteiligung & Unterdrückung diskutiert und über dessen Überwindung nachgedacht. Auch um die Situationen in den einzelnen Heimatländern, vor allem von Kinder und Jugendlichen ging es während der Konferenz. Schwerpunkt war jedoch die Vergangenheit Südafrikas und das Ende der rassistischen Apartheidregierung. Nach den ersten freien Wahlen vor 11 Jahren hat sich die selbsternannte Regenbogennation in ein aufstrebendes, demokratisches Land gewandelt. Trotz der faktischen Chancengleichheit der Gegenwart sind die tiefen Wunden der Vergangenheit noch nicht geheilt und es fällt noch schwer, gemeinsam in die Zukunft zu schreiten. Doch der Anfang ist gewagt und die Euphorie der ersten Tage unter Nelson Mandela ist noch überall zu spüren. In zahlreichen Gesprächen mit Betroffenen und Workshops zum Thema Gewalt, Rassismus, Veränderung, Gleichberechtigung und Versöhnung konnten sich die Teilnehmer ein Bild vom alten und neuen Südafrika machen. Es geht nicht darum, Schuldige zu finden oder Mitleid zu wecken, es geht darum, aus der Vergangenheit zu lernen, um die Zukunft gemeinsam zu gestalten. Neben vielen Begegnungen und Besuchen an Orten des Geschehens, wie Robben Island, District 6, Trojan Horse Memorial etc. ging es auch um praktische Erfahrung und Handeln. Zwei Tage verbrachten die Teilnehmer in einem Township, den Armenvierteln Südafrikas, sprachen mit Bewohnern, lernten die etwas andere Welt von Straßenkindern kennen, renovierten eine Grundschule und unterstützten die Mitarbeiter von Hope Afrika. Außerdem besuchten die Teilnehmer ein Projekt für Kinder von aidsinfizierten Eltern, welches von Archbishop Desmond Tutu ins Leben gerufen wurde. Highlight der Konferenz war der gemeinsame Ostergottesdienst mit Desmond Tutu, dessen Person einen tiefen Eindruck bei allen hinterließ.