Tief betroffen mussten wir Kenntnis nehmen, dass unser Mitglied Dr. Franz von Hammerstein am 15.August 2011 kurz nach seinem 90.Geburtstag am 6.Juni 2011 von Gott heimgerufen wurde. Dass sein Tod den in diesem Freundesbrief vorgesehenen Glückwunsch zum 90.Geburtstag nun einen Nachruf werden lässt, betrübt uns sehr. Haben wir mit ihm doch einen der engagiertesten Streiter „im Dienst der Versöhnung“ und einen der Gründerväter der Nagelkreuzgemeinschaft in Deutschland verloren.
Als Leiter des Sozialpfarramtes und der evangelischen Industriejugend in Berlin unterstützte er frühzeitig die gesamtdeutsche Aktion Sühnezeichen, deren Generalsekretär in Westdeutschland er von 1968 bis 1975 war. Seit 1972 war er Mitglied der Internationale der Kriegsdienstgegner/innen (IDK). Er war Vorsitzender der Stiftung West-Östliche Begegnungen und wirkte im Arbeitsausschuss der Stiftung „Topographie des Terrors“ mit. In Russland unterstützte er die Initiative „Memorial“ (Opfer deutscher Okkupation und des Stalinismus) und war intensiv am jüdisch-christlichen Dialog beteiligt. Im Jahre 2001 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz und im Jahre 2003 gemeinsam mit Günter Särchen und Richard Nevermann der Lothar-Kreyssig-Friedenspreis verliehen.
Mit seiner Familie sind wir dankbar, etwas von seinem reich gesegneten Leben mitbekommen zu haben, und wir danken Gott dafür, dass Er in ihm hat spürbar und erkennbar werden lassen, was es heißt, im Dienst der Versöhnung zu stehen und dem Frieden zu dienen.
Seine Verbundenheit mit dem Dienst der Kathedrale von Coventry und der weltweiten Nagelkreuzgemeinschaft zeigte er bis in sein Sterben: Er wurde in der Robe eines Companion of the Community of the Cross of Nails ins Grab gelegt.
Mit seiner Familie trösten wir uns in der Gewissheit, „dass er nicht nur nachjagte, ob er es auch ergreifen möchte, nachdem er von Christus ergriffen war“ (so in Anlehnung an seinem Konfirmationsspruch Philipper 3,12), sondern dass er ihn auch ergriffen hat: „den Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus“ ( so in Philipper 3,14.)“ und so gedenken wir seiner wenn auch traurig, so doch nicht ohne Hoffnung.