Dankbarkeit und Betroffenheit
… waren die beiden großen Emotionen, die Pfarrer M. Gross in seiner Predigt beim ökumenischen Gottesdienst ansprach, den seine evangelische Christuskirche gemeinsam mit dem katholischen St. Benno, mit pax christi München und dem Nagelkreuzzentrum St. Barbara ebendort im Zeichen des Nagelkreuzes am frühen Abend des 8.5.2015 feierten. Und es waren bestimmt auch die Emotionen, die jede/n der Anwesenden bewegten. Gekommen waren einige bereits zum ja wöchentlich stattfindenden Friedens- und Versöhnungsgebet um 17 Uhr, das dieses Mal durch Musik und Texte besonders gestaltet wurde.
Im Anschluss daran waren alle zur Mitarbeit an der Gestaltung einer Kerze eingeladen: Einfühlsam angeleitet entstand ein Regenbogen aus Gedanken zum Frieden – in meditativer, durch sensibles Klavierspiel geprägter Stimmung. Mit Film und Vortrag über Coventry und sein Nagelkreuz, Speisen und Getränken im Pfarrsaal wurde die Zeit bis zum Gottesdienst um 19 Uhr gefüllt. Auch in dieser von P. Höck (Nagelkreuz), Ch. Borg-Manché (pax christi) und M. Gross harmonisch geleiteten Feier erklang in der mit aktuellen Bezügen ergänzten Versöhnungslitanei von Coventry das „Vater vergib“, und als nach der Predigt die Fürbitten mit Teelichtern, die an der neuen Kerze entzündet wurden, noch einmal auch zeichenhaft auf die Hoffnung nach Frieden verwiesen, stimmte wohl jeder der mehr als 50 Anwesenden aus vollem Herzen in das gesungene „Kyrie“ aus Taizé ein. Danach war auch weiterhin der Pfarrsaal zum Zusammenbleiben, Reden, Essen und Trinken geöffnet, und in vielen Gesprächen klang der Abend aus – die einprägsamen Zeilen von Erich Frieds „Bevor ich sterbe“ aus der Predigt waren bestimmt noch vielen im Kopf:
Noch einmal sprechen
von der Wärme des Lebens
damit noch einige wissen:
Es ist nicht warm
aber es könnte warm sein
Bevor ich sterbe
noch einmal sprechen
von Liebe
damit noch einige sagen:
Das gab es
das muss es geben
Noch einmal sprechen
vom Glück der Hoffnung
auf Glück
damit noch einige fragen:
Was war das
wann kommt es wieder?
(Text: Susanne Elsner / Gedicht: Erich Frieds „Bevor ich sterbe“)