Coventry: Gedenken an den Luftangriff vor 75 Jahren
Einige hundert Menschen versammelten sich am Abend des 14. November 2015 rund um die Stufen zur Kathedrale von Coventry. Sie setzten damit am 75. Jahrestag der Zerstörung Coventrys durch die Bombardierung im Zweiten Weltkrieg ein Zeichen. Unter ihnen waren auch Repräsentanten aus Dresden und Kiel, den beiden deutschen Partnerstädten Coventrys.
Menschenkette des Lichts und des Friedens
100 Schülerinnen und Schüler von fünf Schulen aus Coventry sangen Lieder aus den 1940er Jahre. Christopher Cocksworth, Bischof von Coventry, und Michael Hammond, Bürgermeister von Coventry, hielten Ansprachen. Dann hakten sich alle Teilnehmer bei ihren Nachbarn ein und hielten Kerzen in die Höhe und bildeten so eine „Menschenkette des Lichts und des Friedens“. Damit griffen sie die Idee der Menschenketten auf, die jedes Jahr rund um die Dresdner Innenstadt zur Erinnerung an die dortigen Zerstörungen stattfinden. Das Gedenken endete mit der Mondchein-Sonate – der Name von Beethovens Klaviersonate diente im Krieg als Codename für den Angriff auf Coventry.
Mozartrequiem und Kunstdrucke
Im weiteren Verlauf des Abends wurde in der Kathedrale Mozarts Requiem aufgeführt. Gesungen wurde es von den St Michael’s Singer und dem Parliament Chor, die vom English Symphony Orchestra unter der Leitung von Paul Leddington begleitet wurden. Dem Konzert wohnte unter anderem der Herzog von Kent, Schirmherr der „Friends of Dresden Trust“, bei. Während einer Pause wurden ihm Drucke von John Piper vorgestellt. Der Künstler hatte während des Zweiten Weltkriegs im Auftrag der britischen Regierung gearbeitet. So hatte er unter anderem kurz nach der Bombardierung Innen- und Außenansichten der brennenden Kathedrale von Coventry gemalt. Die Anzahl der Drucke ist auf 250 limitiert. Sie können bei der Kathedrale erworben werden, die Einnahmen kommen der dortigen Arbeit zugute.