Die Nagelkreuzgemeinschaft beim Kirchentag in Dresden

33. Deutscher Evangelischer Kirchentag in Dresden

01.-05.06.2011

Am Nagelkreuz aus Coventry kam man bei diesem Kirchentag nicht vorbei. Viele Aktionen, Gottesdienste und Veranstaltungen wurden gestaltet bzw. mitgestaltet von Mitgliedern unserer Gemeinschaft und so hatten Interessierte eine ganze Bandbreite an Möglichkeiten, dem Nagelkreuz in Dresden zu begegnen. Ein großes „Danke schön“ an dieser Stelle an alle engagierten Nagelkreuzler. Hier eine kurze Zusammenfassung:

Eröffnungsgottesdienst und Schlussgottesdienst:
Wer beide Gottesdienste live oder am Fernsehen aufmerksam verfolgt hat, konnte als Kreuz auf dem Altar unser Nagelkreuz finden. Der Kirchentag hatte es zu den Gottesdiensten in der Frauenkirche ausgeliehen

Abend der Begegnung:
Beim Abend der Begegnung hatte man die erste Gelegenheit, Zentren an einem Stand zu besuchen und ins Gespräch zu kommen. Die Nicolaikirche in Leipzig, Jonathan e.V. (Dacia/Rumänien) und die Gesellschaft zur Förderung der Frauenkirche Dresden e.V. waren hier vertreten und berichteten von ihrer Arbeit und Projekten .

Markt der Möglichkeiten:
Der Stand der Nagelkreuzgemeinschaft war wie in den vergangenen Jahren einer der meist besuchtesten Stände auf dem Markt. Mit über 800 gebastelten Nagelkreuzen, vielen Gesprächen und Begegnungen hat sich die Gemeinschaft hier vielen Kirchentagsbesuchern vorstellen können. Im Zentrum der Jugend war Herbert Reichmann, Jugendwart aus Essen, mit seinem Team aktiv und schmiedete „Nägel mit Köpfen“ und brachte so jungen Leuten das Nagelkreuz ganz handfest näher.

Meissen-Gottesdienst:
Unser Vorsitzender Pfr. i.R. Hartmut Ebmeier wirkte an der Seite von Bischof Prof. Dr. Friedrich Weber, Wolfenbüttel und Bischof Nicklas Baines, Bradford/GB am Gottesdienst nach der Meissen-Liturgie mit.

Ökumenischer Gottesdienst nach der Lima-Liturgie:
Canon David Porter wirkte beim ökumenischen Gottesdienst mit Abendmahl nach der Lima-Liturgie mit. Unter dem Thema „Lasst Euch versöhnen“ haben alt-katholische, evangelische und anglikanische Christen (Bischof Nicholas Baines, Bradford/Großbritannien, Vizepräsidentin Petra Bosse-Huber, Düsseldorf, Canon David W. Porter. Coventry/Großbritannien, Landesbischof Prof. Dr. Friedrich Weber, Wolfenbüttel, Bischof Dr. Matthias Ring, Bonn) in der Kirche der Diakonissenanstalt einen Gottesdienst mit über 500 Menschen gefeiert.

Versöhnungsschiff:
Ein Höhepunkt der Beteilung der Nagelkreuzgemeinschaft auf dem Kirchentag war sicherlich die Fahrt des Versöhnungsschiffes auf der Elbe. Oliver Schuegraf gab den 300 Mitfahrenden einen biblischen Impuls zu Epheser 2, 14 bis 22 , Schwester Edith berichtete von der Geschichte der Versöhnungsarbeit und Ehepaar Zirkler aus der Kreuzkirche führte durchs Programm, erläuterte Gebäude und Orte entlang der Elbe aus Sicht von Versöhnung und berichtete über die Arbeit unserer Zentren in Dresden. Für alle am Bord war es ein bewegendes Erlebnis.

Friedensnächte in der Unterkirche der Frauenkirche:
Mit rund dreitausend Menschen haben die Nagelkreuzzentren aus Löwenstein, Kilianskirche Heilbronn und Obersulm drei Friedensnächte gefeiert, an denen auch jeweils Christen aus Osteuropa von ihren Erfahrungen berichtet haben, und alle Besucher die Worte „Vater vergib – Father forgive“ auf einem Gebetslicht mit nach Hause nehmen konnten.

Interreligiöser Pilgerweg:
Um den jüdischen und muslimischen Geschwistern gerecht zu werden, wurde vor allem die Versöhnungsstaue aus Coventry auf den Weg des Interreligiösen Pilgerwegs von unserer ökumenischen Würzburger Nagelkreuzgemeinschaft mitgenommen auf den Weg vom Neumarkt über Synagoge und muslimisches Bethaus zur Hofkirche – etwa 500 Menschen sind diesen Weg mitgegangen!

Feierabendmahl in der Abendreihe FREIHEIT:
Im Zwinger, der militärischen Hofanlage des sächsischen Fürsten, haben unter freiem Himmel über 1.000 Menschen das Feierabendmahl gefeiert. Canon David Porter konnte von seinen konkreten Erfahrungen in Nordirland berichten, Hartmut Ebmeier war an einem der Tische als Begleiter der freien Abendmahlsfeier dabei.

Liederbuch des Kirchentages „Herztöne“:
Alle Mittagsgebete beim Dresdner Kirchentag, die am Freitag nach dem Kirchentags-Liederbuchgefeiert wurden, haben das Gebet der Versöhnung aus Coventry vorgefunden und so „in den Himmel gegriffen. Mit kurzen Armen. Aber immerhin“.

3. Internationale Jugendkonferenz in Polen

01.08.2009-15.08.2009 – Haus Kreisau (Polen)

Zur 3. Internationalen Jugendkonferenz der Nagelkreuzgemeinschaft trafen sich die Jugendlichen in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Krzyowa/Kreisau. Teilnehmer Michael Hallerberg aus Lemgo berichtet darüber:

“Wenn man schon an zwei Jugendkonferenzen teilgenommen hat, ist man bei der dritten Auflage bereits etwas routinierter. Nichtsdestotrotz war meine Vorfreude auf die zwei Wochen in Polen ebenso groß wie bei den ersten beiden Konferenzen 2002 und 2006. Mein Gefühl sollte nicht enttäuscht werden, denn auch dieses Mal waren wir wieder eine sehr homogene und gut aufgelegte Gruppe, die im idyllischen Krzyzowa/Kreisau wunderbare Gespräche, Gruppenarbeiten und Gottesdienste abhielt. Neben den verschiedenen Nationenberichten, in denen aus jedem der neun teilnehmenden Länder berichtet wurde, haben wir in Diskussionsrunden u.a. über die Vertreibung in der Vergangenheit und Gegenwart, Zivilcourage am Beispiel der Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis und im heutigen Alltag, oder über das Zusammenwachsen Europas nach dem Ende des Sozialismus in Osteuropa debattiert. Dadurch bekam man Eindrücke in die Geschichte und das Leben in den verschiedenen Ländern vermittelt, die man aus den Nachrichten nie erfahren würde.

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2. Internationale Jugendkonferenz in Kapstadt

10.04.2006-22.04.2006 – Kapstadt (Südafrika)

Unter den 54 Teilnehmer aus  14 verschiedenen Ländern waren auch 19 Jugendliche aus Europa, davon 11 aus Deutschland. 

Unter dem Motto: „From tolerance to acceptance and  beyond” wurden Themen wie Gewalt, Benachteiligung & Unterdrückung diskutiert und über dessen Überwindung nachgedacht.
 Auch um die Situationen in den einzelnen Heimatländern, vor allem von Kinder und Jugendlichen ging es während der Konferenz. 
Schwerpunkt war jedoch die Vergangenheit Südafrikas und das Ende der rassistischen  Apartheidregierung. Nach den ersten freien Wahlen vor 11 Jahren hat sich die selbsternannte Regenbogennation in ein aufstrebendes, demokratisches Land gewandelt.
 Trotz der faktischen Chancengleichheit der Gegenwart sind die tiefen Wunden der Vergangenheit noch nicht geheilt und es fällt noch schwer, gemeinsam in die Zukunft zu schreiten. Doch der Anfang ist gewagt und die Euphorie der ersten Tage unter Nelson Mandela ist noch überall zu spüren. In zahlreichen Gesprächen mit Betroffenen und Workshops zum Thema Gewalt, Rassismus, Veränderung, Gleichberechtigung und Versöhnung konnten sich die Teilnehmer ein Bild vom alten und neuen Südafrika machen. Es geht nicht darum, Schuldige zu finden oder Mitleid zu wecken, es geht darum, aus der Vergangenheit zu lernen, um die Zukunft gemeinsam zu gestalten.
 Neben vielen Begegnungen und Besuchen an Orten des Geschehens, wie Robben Island, District 6, Trojan Horse Memorial etc. ging es auch um praktische Erfahrung und Handeln. 
Zwei Tage verbrachten die Teilnehmer in einem Township, den Armenvierteln Südafrikas, 
sprachen mit Bewohnern, lernten die etwas andere Welt von Straßenkindern kennen, renovierten eine Grundschule und unterstützten die Mitarbeiter von Hope Afrika. Außerdem besuchten die Teilnehmer ein Projekt für Kinder von aidsinfizierten Eltern, welches von Archbishop Desmond Tutu ins Leben gerufen wurde.
 Highlight der Konferenz war der gemeinsame Ostergottesdienst mit Desmond Tutu, dessen Person einen tiefen Eindruck bei allen hinterließ.

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1. Internationale Jugendkonferenz in Haus Nordhelle

18.07.2002-25.07.2002 – Haus Nordhelle (Deutschland)

Zur ersten Jugendkonferenz kamen 75 jugendliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den weltweiten Nagelkreuzzentren in Europa, Asien, Afrika und Amerika zusammen. In lockerer Atmosphäre und bei Ausflügen lernten sie sich kennen und dachten gemeinsam über ein friedliches Zusammenleben und über eine Überwindung von Gewalt und Rassismus nach. Dies geschah im Rahmen der vom ökumenischen Rat der Kirchen in Genf ausgerufenen „Dekade zur Überwindung von Gewalt“.

Im Mittelpunkt der Gespräche der zwischen 15 und 27 Jahre alten Jugendlichen stand der Erfahrungsaustausch über Gewalt in ihrer jeweiligen Umwelt und die Suche nach Möglichkeiten, Gewalt zu verringern oder einzugrenzen. Die Auseinandersetzung auch mit biblischen Traditionen sollte helfen, Religion und Glaube sowohl in ihrer Gewalt fördernden als auch verringernden Möglichkeit wahrzunehmen.

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